Mittwoch, 16. Mai 2012

IHK Osnabrück – Emsland - Grafschaft Bentheim

Erdöl- und Erdgasförderung unverzichtbar


GDF-Geschäftsführer Albrecht Möhring (2 v.l.) zu Gast beim IHK-Mittagsgespräch mit (v.l.) IHK-Vizepräsident Hendrik Kampmann, dem IHK-Ausschussvorsitzenden Ulrich Boll und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.(Foto: IHK)

Meppen - „Die Energiewende darf nicht dazu führen, dass der Industriestandort Deutschland durch steigende Energiepreise und mögliche Lieferengpässe gefährdet wird. Wir müssen deshalb die Versorgung mit Erdöl und Erdgas sicherstellen - auch aus heimischen Vorkommen.“ Dies erklärte Ulrich Boll, Vorsitzender des Regionalausschusses Landkreis Emsland der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, in seiner Begrüßung der rund 30 Unternehmer beim IHK-Mittagsgespräch. Unter dem Titel „Erdöl- und Erdgasförderung in Deutschland“ berichtete Albrecht Möhring, Geschäftsführer der GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH, über vorhandene Reserven und die Produktionsperspektiven. Der Nordwesten Deutschlands und insbesondere das Emsland sei für GDF eine der wichtigsten Gewinnungsregionen für heimisches Erdöl und Erdgas. Beim Erdöl seien die Reserven in den bekannten Lagerstätten auch noch nicht erschöpft, da die derzeitige Ausbeute nur ca. 35% beträgt. „Die Zeiten des so genannten einfachen Öls sind allerdings vorbei, der Aufwand für die Förderung steigt." Die bekannten konventionellen Lagerstätten beim Gas seien in Deutschland zu 65% ausgeschöpft. Daher gewinne die Erschließung von Gasreserven aus geringer durchlässigen und unkonventionellen Lagerstätten an Bedeutung. Eine seit Jahrzehnten bewährte Methode sei das so genannte Fracking, eine Technik, bei der durch eine hydraulisch erzeugte lokale Rissbildung im Speichergestein die Gasdurchlässigkeit erhöht und somit das Gas gewinnbar wird. Diese Methode werde aktuell allerdings auch kritisch diskutiert. „Wir nehmen die Ängste der Bürger sehr ernst“, erklärte Möhring. Die Erdgasgewinnungsunternehmen stellen sich daher transparenten Beteiligungsverfahren.„Für den Industriestandort Deutschland ist es wichtig, dass neue Technologien nicht an ausschließlich emotionalen Vorbehalten scheitern“, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Graf. Die Einbindung der Öffentlichkeit sei daher sinnvoll, um zu einer sachlichen Diskussion über große Investitionsprojekte zu gelangen.

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